topcom academy auf dem Kommunikationskongress 2018 in Berlin

topcom academy auf dem Kommunikationskongress 2018 in Berlin

SAT.1-Moderator Strunz und Eva Müller vom manager magazin waren sich einig – nur top vorbereitete Gesprächspartner sind für Medien interessant

Wilfried Sauer, Leiter der topcom academy, war auf dem Kongress des Bundesverbands der Pressesprecher in Berlin eingeladen. Als Experte zu einer illustren Diskussionsrunde mit dem Titel: Provokante Interviews - wollen Medien lieber "Opfer" oder gut trainierte "Sparringspartner"?

Eva Müller, seit 20 Jahren Redakteurin beim manager magazin, bestätigte als Moderatorin aus ihrer eigenen Praxis: Sprecher, die einstudierte Texte verlautbaren, sind wenig glaubwürdig und finden in den Medien auch wenig Niederschlag. Interviews, die von den Journalisten gerne veröffentlicht werden, sind dagegen wie ein „Wettkampf“, erzählte Claus Strunz, Moderator von „Akte“ bei SAT.1, Interviewer im Kanzler-Duell 2017 und ehemaliger Chefredakteur der Bild am Sonntag. „Jede Seite – Journalist und Interviewter - will dabei Punkte machen“, sagte Strunz. „Wenn der Manager oder Politiker einige seiner Botschaften unterbringen kann, spornt das den Journalisten noch mehr an, hinter die Fassade zu schauen.“ Als Beispiel berichtete Strunz von seinem früheren Interview mit dem damals als Unions-Fraktionschef abgelösten Friedrich Merz. Dieser habe mit Worten perfekt seine Niederlage überspielt – hatte aber seine Mimik und Gestik nicht im Griff, die verriet, dass er maßlos enttäuscht war.

„Genau das sind die Situationen, bei denen Medientrainings den letzten Schliff verleihen, auch bei vermeintlich sehr erfahrenen Sprechern“, sagte dazu Wilfried Sauer. Professionelle Trainings wie bei der topcom academy sorgen dafür, dass die Trainierten so selbstsicher, locker und damit authentisch ihre Statements abgeben, als wären sie unvorbereitet und reden aus dem Stegreif. „Zusätzlich jedoch müssen für kritische Situationen auch Körpersprache und Stimme in diesen Trainings geschult werden, dann gibt es ein rundes Gesamtbild“, sagte topcom-Chef Sauer.

Bernhard Alvensleben, der als Manager, der für Interviews trainiert wurde, teilnahm, bestätigte: „Ohne ein Medientraining wäre ich in so viele Fallen gelaufen und hätte so viel falsch gemacht vom Platz des Interviews bis zu meiner Körpersprache.“ Der Geschäftsführer der WISAG Ramp Service, zuständig für rund 2000 Abfertigungs-Mitarbeiter an den Berliner Flughäfen, steht wegen Tarifverhandlungen oder auch wegen verlorengegangener Koffer oft in der medialen Kritik und wird regelmäßig interviewt. „Dank der Vorbereitung kann ich aber damit sehr sicher und selbstbewusst umgehen, ohne jetzt inhaltlich irgendetwas verbiegen oder schauspielern zu müssen“.

Auch für Ulrich Nies, Kommunikation-Chef von Clariant in Europa und Mittlerer Osten sowie langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Public Relations stand fest: „Wer vor die Medien tritt, repräsentiert in diesem Augenblick das Unternehmen und wird mit ihm identifiziert. Da kann man nichts dem Zufall überlassen. Deshalb müssen Inhalte und Auftritt trainiert werden.“

Die Runde war sich am Ende insofern einig: Auch Journalisten schätzen geschulte Interviewpartner. Wenn ihnen diese mit ihrer natürlichen oder geschulten Authentizität klare Botschaften übermitteln, die relevant sind und nicht nur heiße Luft verbreiten.